U-Wert Tabellen nach Baujahr für Deutschland

Übersicht aller Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Werte) für Heizlastberechnungen nach DIN EN 12831. Typische Werte für Außenwände, Fenster, Dächer und Böden nach Baujahr.

Was ist der U-Wert?

Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil nach außen verloren geht. Einheit: W/(m²·K)

Faustregel: Je niedriger der U-Wert, desto besser die Dämmung. Ein U-Wert von 0,20 ist besser als 1,20.

U-Wert Tabelle: Außenwände nach Baujahr

BaujahrBauteil-TypU-Wert (W/m²K)Beschreibung
vor 1918Außenwand1,70Vollziegel 2-schalig, keine Dämmung
1919-1948Außenwand1,60Ziegelmauerwerk, Luftschicht
1949-1968Außenwand1,40Hohlblockstein, teilweise Dämmung
1969-1978Außenwand1,20Erste WSchVO, 4-6cm Dämmung
1979-1983Außenwand0,80WSchVO 1977, 6-8cm Dämmung
1984-1994Außenwand0,50WSchVO 1982, 8-10cm Dämmung
1995-2001Außenwand0,45WSchVO 1995, 10-12cm Dämmung
2002-2009Außenwand0,35EnEV 2002, 12-14cm Dämmung
2010-2015Außenwand0,24EnEV 2009, 14-16cm Dämmung
ab 2016Außenwand0,20EnEV 2014/GEG, 16-20cm Dämmung

U-Wert Tabelle: Fenster nach Baujahr

BaujahrVerglasungU-Wert (W/m²K)Rahmen
vor 1995Einfachverglasung5,0Holz/Kastenfenster
1978-1994Zweifachverglasung3,0Holz/Kunststoff
1995-2000Isolierverglasung1,5Kunststoff/Holz
2001-2010Wärmeschutzverglasung1,3Kunststoff gedämmt
ab 20102-fach WSV (Argon)1,1Kunststoff/Alu gedämmt
ab 20153-fach WSV (Argon)0,7Passivhaus-Standard

U-Wert Tabelle: Dach/Oberste Geschossdecke

BaujahrBauteilU-Wert (W/m²K)Dämmstärke
vor 1969Ungedämmtes Dach1,800 cm
1969-1978Dach/OGD1,204-6 cm
1979-1994Dach/OGD0,5010-12 cm
1995-2001Dach/OGD0,4012-14 cm
2002-2015Dach/OGD0,3014-18 cm
ab 2016Dach/OGD0,2020-24 cm

U-Wert Tabelle: Kellerdecke/Bodenplatte

BaujahrBauteilU-Wert (W/m²K)Dämmstärke
vor 1978Kellerdecke ungedämmt1,500 cm
1979-1994Kellerdecke0,806-8 cm
1995-2009Kellerdecke0,608-10 cm
ab 2010Kellerdecke/Bodenplatte0,3512-16 cm

Wichtige Hinweise zur Verwendung der U-Wert-Tabellen

⚠️ Diese U-Werte sind typische Richtwerte

  • • Tatsächliche U-Werte können abweichen (Bauweise, Material, Zustand)
  • • Bei Sanierungen: U-Werte verbessert, dann neuere Werte verwenden
  • • Für BAFA-Förderung: U-Werte möglichst genau ermitteln
  • • Bei Unsicherheit: Energieberater hinzuziehen

Sanierte Bauteile richtig einschätzen

Wenn Ihr Altbau teilsaniert ist, verwenden Sie für die sanierten Bauteile die U-Werte des Sanierungsjahres:

  • Neue Fenster eingebaut 2015? → U-Wert 1,1 statt 3,0
  • Dach gedämmt 2010? → U-Wert 0,30 statt 1,80
  • Fassade gedämmt (WDVS 16cm)? → U-Wert 0,20

U-Wert selbst messen (vereinfacht)

Für eine grobe Abschätzung können Sie den U-Wert annäherungsweise berechnen:

U-Wert = λ / d

  • λ = Wärmeleitfähigkeit des Materials (W/mK)
  • d = Dicke der Wand in Metern

Beispiel: 30cm Vollziegel-Außenwand (λ = 0,81 W/mK)
U-Wert = 0,81 / 0,30 = 2,70 W/(m²·K) → sehr schlechte Dämmung

Einfluss der U-Werte auf die Heizlast

Der U-Wert ist der wichtigste Faktor bei der Heizlastberechnung. Ein Rechenbeispiel:

Vergleich: Altbau unsaniert vs. saniert

Einfamilienhaus 150m² Wohnfläche, 250m² Außenwandfläche, Norm-Außentemp. -12°C

❌ Unsaniert (Baujahr 1970)

  • • U-Wert Wand: 1,40 W/(m²·K)
  • • U-Wert Fenster: 3,0 W/(m²·K)
  • • U-Wert Dach: 1,20 W/(m²·K)
  • → Heizlast: ~20 kW

✓ Saniert (2015)

  • • U-Wert Wand: 0,24 W/(m²·K)
  • • U-Wert Fenster: 1,1 W/(m²·K)
  • • U-Wert Dach: 0,20 W/(m²·K)
  • → Heizlast: ~8 kW

Fazit: Durch Sanierung sinkt die Heizlast um 60%! Das bedeutet: kleinere Wärmepumpe, niedrigere Investition, bessere JAZ, geringere Betriebskosten.

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